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Bewusstsein vs. Unterbewusstsein – werden wir unterbewusst gesteuert?

Autorenbild: Daniela PtakDaniela Ptak

Wusstest Du, dass Du täglich mehr aus Deinem Unterbewusstsein reagierst und handelst als aus Deinem Bewusstsein? Was würdest Du schätzen, wie viel Prozent Du an Deinem Tag bewusst handelst und wieviel unbewusst? Halt Dich fest! Bis zu 95% des Tages steuern wir NICHT bewusst. Also im Umkehrschluss steuern wir lediglich ~5-20% des Tages steuern wir bewusst. Jetzt wirst Du Dich vielleicht fragen: „WTF, wie kann das sein?!“

Ganz einfach. Der Großteil unseres Handels entsteht aus Gewohnheiten, aus Erlernten, aus Erfahrungen, aus Glaubenssätzen, aus Konditionierung und Prägungen. Viele Experten sprechen davon, dass unser Unterbewusstsein ALLES abspeichert, was uns im Leben widerfahren ist. Aber aufgrund der limitierten Kapazität unseres Gehirns eben nur einen bestimmten Teil im Bewusstsein zur Verfügung stellt. Unser mentales System muss daher selektieren und sich auf wenige Inhalte konzentrieren, die wir dann beispielsweise als Gedanken oder Emotion bewusst erleben und eben danach handeln.

Löst Du beispielsweise eine unbekannte Matheaufgabe, bedienst Du Dich dem Erlernten (Unterbewusstsein) und Deinem analytischen Verstand (Bewusstsein) oder auch Denkvermögen genannt. Bei der Erziehung greifen wir wiederum auf vieles zurück, was uns selbst geprägt hat (Unterbewusstsein). Jetzt mag der Einwand kommen, dass dem ja nicht so ist, da man sich gezielt vorgenommen hat, bestimmte Mängel der eigenen Kindheit nicht auf die Kinder zu übertragen (Bewusstsein). In den meisten Fällen klappt das jedoch nicht. Denn es reicht nicht einfach nur zu sagen: „Ich werde auf keinen Fall wie meine Eltern!“. Um wirklich etwas zu verändern, muss man seine eigenen Mängel reflektiert und aufgelöst haben (vom Unbewusstsein ins Bewusstsein) und sin wir mal ehrlich, wer hat das schon? Ist dies eben nicht Fall, springt immer wieder das unbewusste „Programm“ an (Unterbewusstsein), ohne dass wir es bemerken.

Spannend ist die Tatsache, dass unser Unterbewusstsein der Hauptursprung unserer Emotionen ist und somit nachweislich unser Handeln bestimmt. Einfach durch die Bewertung (die wieder unterbewusst passiert) einer eigentlich neutralen Situation. Fällt die Bewertung negativ aus, hast du schlechte Gefühle. Bewertest Du es positiv, hast du gute Gefühle. Welcher Teil von Deinem Bewusstsein hierbei reagiert, hängt wiederum oftmals mit externen oder internen Reizen (Konditionierungen) zusammen, die eine bestimmte Erfahrung aus dem Unterbewusstsein aktivieren. Jeder hat schon mal die Situation erlebt, dass er in einer Situation ein komisches Gefühl hatte (z.B. Trauer, Wut etc.) und sich nicht erklären konnte, woher das kommt.


Selbiges gilt für Glaubenssätze. Wobei ich hier den Fokus auf unbewusste Glaubenssätze legen möchte und diese auch etwas genauer erklären will. Denn sie sind unglaublich mächtig und auch mir selbst, ist die unglaubliche Macht auf uns und unser Leben, erst seit einigen Zeit so richtig bewusst.


Zum besseren Verständnis hier kurz die Erläuterung vom NLP, wie sich Glaubenssätze definieren:

Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen (Generalisierungen) über die „Beziehungen zwischen Erfahrungen“. Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über:

  • Zusammenhänge/Ursachen (z.B. Das liegt bei uns in der Familie.)

  • Bedeutung (z.B.: Zu rauchen bedeutet Schwäche)

  • Grenzen (z.B.: Das ist unmöglich)

Und zwar hinsichtlich:

  • Der Welt um uns herum (z.B.: Bei Lärm kann man sich nicht konzentrieren)

  • Spezieller Verhaltensweisen (z.B. Das darf man nicht tun)

  • Fähigkeiten (z.B.: Das werde ich nie lernen)

  • Unserer Identität (z.B.: Ich bin kompetent in meinem Beruf)

  • Spiritualität (z.B.: Das Universum ist ein freundlicher Ort)


Das klingt jetzt erst mal noch sehr nach Theorie und wenig greifbar. Aber ich denke im weiteren Verlauf wird es klarer werden.


Glaubenssätze steuern den Fokus unserer Aufmerksamkeit und bestimmen damit, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie interpretieren. Sie sind also quasi eine Art unterbewusster Filter, der fortwährend und unbemerkt angewendet wird. Wenn wir unbewusst der Überzeugung sind, dass wir etwas nicht können oder verdienen, überträgt sich das auf unser Handeln. Wir werden daher unbewusst immer einen Weg finden, das Eintreten einer Veränderung zu verhindern und die Dinge immer so uminterpretieren, dass sie mit unseren bestehenden Glaubenssätzen übereinstimmen und sich unsere Überzeugung bestätigt. Lass den Satz kurz mal sacken und wirken. Ist Dir die Macht dieser Konsequenz klar geworden? Fallen Dir ggf. sogar Situationen ein, in denen Du glaubtest, Du arbeitest auf ein Ziel hin, aber mit dem jetzigen Wissen, die Erkenntnis eintritt, dass Du vielleicht doch absichtlich das Erreichen des Ziels verhindert hast?


Um das Zusammenspiel zwischen Unbewusstheit und Bewusstheit noch ein bisschen prägnanter zu erklären, ist das Eisberg-Modell extrem hilfreich. Viele kennen es schon, aber selbst dann, macht es immer wieder Sinn sich das in Erinnerung zu rufen.

Das Eisberg-Modell als solches ist eine bildliche Veranschaulichung unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins in Anlehnung an die Thesen von Sigmund Freud. Sigmund Freud war ein Psychoanalytiker. Seine Thesen vom Ich, Über-Ich und Es, wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt und auf diese bildliche Übertragung gebracht.


Das Modell zeigt das Verhältnis zwischen Bewusstem und Unbewusstem.



Die Wechselwirkungen untereinander

Wie man schön am Model sehen kann, gibt es unterschiedliche Stadien der Bewusstheit. Hierbei möchte ich den bewussten Teil auslassen (ich denke jeder kennt den Zustand 😉) und mit dem vorbewussten Zustand anfangen. In dem vorbewussten Zustand finden sich Themen, die uns zwar im Alltag nicht bewusst sind, die wir aber durch gezielte Selbstbefragung oder durch Aufmerksamkeitstraining relativ einfach in das Bewusstsein transformieren lassen. Tricky wird es jedoch bei dem komplett unbewussten Dingen, wozu Konditionierung und Glaubenssätze meistens zähle, die sich meist auch noch gegenseitig in die Karten spielen. Hier hilft oftmals nur langwierige Persönlichkeitsarbeit (stetiges Aufdecken und Hinterfragen von Glaubenssätzen), Hypnose, Kinesiologie, Pendeln oder vergleichbare Techniken, die den „Inneren Wächter“ zum gewissen Grad umgehen und somit den direkten Zugriff auf das Unterbewusstsein ermöglichen. An dieser Stelle vielleicht noch die Anmerkung: Unser Unterbewusstsein (und auch der „Innere Wächter“) arbeiten niemals gegen Dich. Ihre oberste Aufgabe ist es, Dich zu schützen und vor Schaden zu bewahren. Dabei ist dem Unterbewusstsein jedoch jegliche Art von Ethik oder Sinnhaftigkeit fern, es ist da rein pragmatisch und emotionslos. Es schert sich nicht darum, ob es moralisch vertretbar ist oder es das wirklich Sinn ergibt. Es verfolgt einzig und allein das Ziel Dich und Deine Erkenntnisse zu beschützen und zu bewahren. Koste es was es wolle. Ich weiß, dass macht es nicht einfacher macht es zu verstehen, aber ich denke es ist wichtig, sich dessen „bewusst“ zu sein 😉 Außerdem sollten wir uns nochmal vor Augen führen, alle Daten, auf die das Unterbewusstsein zugreift, stammen aus der Vergangenheit. Wenn wir also nicht aktiv bzw. bewusst eingreifen, werden wir immer in der Vergangenheit leben und handeln und wer möchte das schon?


Statt in das Unterbewusstsein einzugreifen, kann man natürlich auch versuchen neue Dinge hineinzubekommen. Hier gibt es verschiedene Techniken. Die Leichteste ist die stumpfe Wiederholung, wo nach einer gewissen Anzahl (manche sagen bis zu 100x) ein automatischer Übertrag ins Unterbewusstsein erfolgt. Eine schönere und einfachere Variante ist da das Erleben von neuen Erfahrungen, wodurch das Unterbewusstsein diese wieder neu ablegt und sich somit quasi ein neuer Datenbestand entwickelt.


Halten wir also fest:

„Unsere unbewussten Überzeugungen und Glaubenssätze diktieren und kontrollieren alle nahezu unsere bewussten Handlungen.“



Fazit

  • Das Bewusstsein ist nur für eine Bruchteil unserer Gedanken, unserer Gefühle und unseres Verhaltens verantwortlich – zumindest, wenn wir nicht aktiv einwirken!

  • Das Unterbewusstsein kontrolliert bis zu 95% unserer Emotionen, unserer Wahrnehmung, unsers Verhaltens und JA, sogar unsere LOGIK

  • Das Unterbewusstsein ist nicht gegen uns. Es tut das aus einem Schutzmechanismus.

  • Den Anteil des Bewussten, können wir aktiv durch Aufmerksamkeitsübungen erweitern

  • Wenn wir jedoch aktiv Veränderungen in unseren Verhaltensmustern herbeiführen wollen, dann müssen wir die Programmierung im Unterbewusstsein verändern! Dieser Prozess nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch, daher ist es ja ein Prozess. Aber es ist ein lohnenswerter Prozess, der sich vielfach für die investierten Mühen und die aufgebrachte Disziplin entschädigt


Na was hat das mit Dir gemacht? War das für Dich auch so mindblowing, wie für mich?


Von Herz zu Herz, Daniela

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